© Daniel Ernst | stock.adobe.comBei Typ 2-Diabetikern mit nicht angemessen kontrolliertem Blutzucker unter Insulin-Monotherapie stellt der Zusatz von oralen Antidiabetika eine Möglichkeit dar, die glykämische Kontrolle zu verbessern (HbA1c-Reduktion um 0,4 bis 1%) und den Insulinbedarf zu reduzieren. Die unerwünschten Wirkungen der diversen oralen Antidiabetika stehen dem Nutzen als Risiken gegenüber. So bedeutet die Kombination mit Sulfonylharnstoffen ein höheres Risiko für Hypoglykämien. Zusätzliche Gewichtszunahme kann nur bei Kombination mit Metformin vermieden werden.
Sagt wer?
Zu diesem Ergebnis kommt eine systematische Auswertung der bis November 2015 verfügbaren Studiendaten durch das Cochrane Institut, in Form von 37 randomisierten kontrollierten Studien mit insgesamt 3227 Patienten.
Verglichene Therapien
Insulinmonotherapie (langwirksames I. einmal täglich, Verzögerungs-I. einmal täglich, Mischinsulin zweimal täglich, Basal-Bolus-Regime mit mehrfach täglicher Applikation), wurde verglichen mit Insulin in Kombination mit
- Glibenclamid (11 Studien)
- Glipizid (2 Studien)
- Tolazamid (2 Studien)
- Gliclazid (1 Studie)
- Glimepirid (1 Studie)
- Metformin (11 Studien)
- Pioglitazon (4 Studien)
- Acarbose (3 Studien)
- Miglitol (1 Studie)
- Vildagliptin (1 Studie)
- Sitagliptin (1 Studie)
- Saxagliptin (1 Studie)
- Kombination von Metformin und Glimepirid (1 Studie).
Wirksamkeit
Die wirksamste HbA1c-Senkung erzielten Sulfonylharnstoffe (-1%) und Metformin (-0,9%), weniger wirksam waren Alpha-GLucosidasehemmer und DPP-4-Inhibitoren (je -04%). Keine der Studien hatte als Endpunkt die generelle Mortalität diabetes-bezogene Morbidität oder Lebensqualität.
Quelle:
Vos RC et al.: Insulin monotherapy compared with the addition of oral glucose-lowering agents to insulin for people with type 2 diabetes already on insulin therapy and inadequate glycaemic control. Cochrane Database Syst Rev. 2016, Sep 18
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