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Ende 2017, zehn Jahre nach der letzten Auflage, ist die Asthmaleitlinie aktualisiert worden, um neuen Erkenntnissen zur Entstehung, zur Diagnostik und zur Therapie des Bronchialasthmas Rechnung zu tragen.
Die verschiedenen Schweregrade werden nun in fünf Stufen untergliedert.
Bei leichtem Asthma (d.h. nicht mehr als 2-3 Episoden mit Asthma-Beschwerden pro Monat = Stufe 1) ist für Erwachsene unverändert ein schnell wirkendes Betamimetikum (SABA) das Mittel der Wahl im Bedarfsfall („Reliever“). Neu ist, dass schon bei dieser Stufe erwogen werden kann, ein sehr niedrig dosiertes inhalatives Kortikosteroid (ICS) als „Controller“ einzusetzen, weil Studien dafür einen langfristigen Nutzen gezeigt haben.
In Stufe 2 ist an erster Stelle unverändert das niedrig dosierte ICS empfohlen, das sehr wirksam ist und in dieser Konzentration keine relevanten systemischen Nebenwirkungen verursacht. Lokalen Nebenwirkungen im Mund muss natürlich durch die korrekte Anwendung des Inhalators sowie Spülen des Mundes oder Essen nach der Inhalation entgegengewirkt werden. Als zweite Wahl (z.B. bei Heiserkeit unter ICS) stehen Leukotrien-Rezeptorantagonisten (LTRA) zur Verfügung.
Für die Stufe 3 wird als Zusatz zum niedrig dosierten ICS ein langwirksames Betamimetikum (LABA) empfohlen, bevor die ICS-Dosis erhöht wird. ICS und LABA sollten als Kombipräparat verwendet werden, um zu verhindern, dass der Patient nur nach der LABA-Inhalation eine spürbare Wirkung feststellt und das vermeintlich nicht oder weniger wirksame ICS weglässt. Alternative ist die Kombination aus ICS und LTRA.
Ab Stufe 3 kann als Reliever statt des SABA auch eine fixe Kombination aus niedrig dosiertem ICS und Formoterol eingesetzt werden.
In der Stufe 4 wird empfohlen, das ICS höher dosiert und weiterhin in Kombination mit einem LABA einzusetzen, und wenn nötig Tiotropium als langwirksames Anticholinergikum (LAMA) dazu zu geben. Alternativ kann die ICS-Dosis weiter erhöht werden.
Ab Stufe 5 handelt es sich um ein schweres Asthma. Hier werden additiv Tiotropium und entweder Omalizumab (bei allergischem Asthma mit erhöhten IgE-Titern) oder monoklonale Antikörper gegen IL-5 (Reslizumab, Mepolizumab, bei Eosinophilie) eingesetzt, ggf. kombiniert mit oralen Kortikosteroiden in so niedriger Dosis wie möglich.
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