Der EuGH kippt die Preisbindung, die Verbände erklären, dass und warum die flächendeckende Versorgung dadurch zu einem metropolenzentrierten Flickenteppich wird. Stellen Sie sich vor, jetzt ginge ein Aufschrei durch die Gesellschaft und die Ärzteschaft:
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„Wir wollen unsere Apotheken so behalten, wie sie sind, denn wir erfahren jeden Tag den Mehrwert, den uns die kompetente pharmazeutische Beratung bietet!“
Stellen Sie sich vor, die Krankenversicherer wehrten sich ebenfalls gegen das Urteil:
„Es ist valide belegt, dass die gut erreichbare wohnortnahe sowie inhabergeführte und darum heilberuflich orientierte Apotheke mit ihrer Beratungsleistung die Arzneimitteltherapiesicherheit erhöht und Kosten im Gesundheitswesen reduziert. Wir verlangen, dass das so bleibt.“
Das ist die Zielmarke – wir brauchen Patienten, Ärzte und Krankenkassen als Verbündete, die mit diesen Argumenten vernehmbar für uns sprechen. Nur dann wird es politische Maßnahmen geben, die das bewährte System langfristig stützen, z.B. auch mit neuen Honorierungsmodellen, die uns weniger abhängig von der Regulierung der Arzneimittelkosten machen.
Dafür brauchen wir kompetente Heilberufler in jeder Apotheke, deren Wissen beim Patienten und bei den Ärzten wahrnehmbar ankommt, und die durch Vermeidung und Lösung von Medikationsproblemen überflüssige Therapien und Krankenhausbehandlungen vermeiden. Dadurch machen wir uns unverzichtbar, nicht durch Boni.
In diesem Sinn uns allen eine gute Hand und einen klaren Kopf – jedem an seinem Platz.
Dorothee Dartsch
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