© A. Hartung | stock.adobe.comUnter den bei pharmakodynamischen Interaktionen mit hyperglykämischer Auswirkung besprochenen Nebenwirkungen haben wir auch die Glucokortikoide gestreift. Heute sehen wir uns diese unerwünschte Arzneimittelwirkung, die zu additiven Interaktionen führen kann, noch einmal genauer an.
Wie häufig kommt es bei Patienten, die systemisch mit Glucokortikoiden behandelt werden, zu erhöhten Blutzuckerwerten oder gar einem Diabetes?
Systematischen Übersichtsarbeiten zufolge, entwickelt etwa ein Drittel der Glucokortikoid-Patienten erhöhte Blutglucose-Werte, bei 19% stellt sich ein Diabetes mellitus ein [1].
Risikofaktoren für die Entwicklung eines Diabetes unter Glucokortikoiden sind hohe Glucokortikoid-Dosis, höheres Lebensalter, höhere Serum-Glucose und HbA1c-Ausgangswerte [2, 3]. In diesen Fällen sollte besonders auf die Entwicklung der Blutzuckerspiegel geachtet werden.
Ob inhalative Glucokortikoide ebenfalls Hyperglykämien und Diabetes auslösen können, ist unklar [4].
Quellen
[1] XX Liu et al., Hyperglycemia induced by glucocorticoids in nondiabetic patients: a meta-analysis. Ann Nutr Metab. 2014;65(4):324-32
[2] D Katsuyama et al., Risk factors for the development of glucocorticoid-induced diabetes mellitus. Diabetes Res Clin Pract. 2015; 108(2):273-9
[3] P Genolet et al., Diabète cortico-induit, une entité fréquente sans prise en charge
standardisée. Rev Med Suisse 2012; 800–805
[4] F Egbuonu et al., Effect of Inhaled Corticosteroids on Glycemic Status. Open Respir Med J. 2014 Jan 31;8:101-5
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